Montag, 23. Juli 2018

Dritte Woche 💗






Arbeit


Das Praktikum verlief schneller als ich dachte. Am Anfang der Woche hat man am Institut begonnen sich intensiv auf den Herbst vorzubereiten, weil da die meisten Kurse stattfinden.

Ziemlich viel Inventararbeit viel an, das Aussortieren von Plakaten und das Runterhängen von Wanddekoration da einige Räume neu gestrichen werden. 

Sämtliche Kartons und Pinnwände die nicht mehr gebraucht werden, musste zu einer Sammelstelle gebracht werden, wo sie dann recycelt werden. 
Am Anfang der Woche kam eine neue Praktikantin aus Stuttgart ans Institut, und einige Arbeiten konnten wir zusammen erledigen. 

Das Inventar an Druckerpatronen musste aufgefüllt, deswegen konnte ich einen kleinen Stadtausflug machen und Neue kaufen gehen. 

Das Sortieren der Vokabelkarten wurde endlich beendet, es schien ziemlich aussichtslos zu sein das die Kärtchen ein paar Tage später sowieso wieder wild durcheinandergemischt wurden von den Lehrern am Institut. 


Kultur


Am Montag haben alle Museen in Brünn geschlossen deswegen wurde am Montag der Spielberg besichtigt. Der Ausblick von dort war wirklich schöner als vom Petrov Hill. 
Zu meinem Überraschen war dort auch eine Büste, welche einem Tschechischen Dichter Jan Skácel gewidmet wurde. 


Die Büste von Jan Skácel.





Zudem gibt es in Brünn einen Ort, der mit dem MQ in Wien Vergleichbar ist, es werden dort in verschiedenen Räumlichkeiten verschiedene Dinge ausgestellt. 
Es gab in einer der Hallen, besser gesagt in Halle F, eine Ausstellung über den einen besonderen Repräsentanten des Jugendstils Alfons Mucha.

Die Ausstellung trug den Namen die "Zwei Welten", es wurden seine Plakate sowie Werke der slavischen Epic ausgestellt. Ich persönlich mag den Jugendstil nicht besonders, die meisten Werke von Mucha erinnern mich an Seiten aus einem Bilderbuch weil alles genau umrandet wird, trotzdem fand ich einige Werke, besonders die relativ großen Wandgemälde beeindruckend.  In den Ausstellungsräumen waren stark klimatisiert, damit die Farbe der Bilder nicht unter der Hitze leidet, dass machte mir den Aufenthalt unangenehm. 

Trotzdem ist es eine sehr sehenswerte Ausstellung, selbst wenn man sich für diese Kunstrichtung nicht so begeistern kann.  
Ein interessanter Fakt zu Mucha ist auch, dass er zusammen mit Klimt gearbeitet hat. Persönlich finde ich, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen den beiden Künstlern gibt. 
Mucha war aber eine wahrhaftig eine interessante Person, man könnte nicht sagen, dass er nationalistisch gegenüber seinem Land war er sah alle Slaven als eine Art Nation an. Diese Einstellung spielt sich in einigen seinen Werken wieder.  
Als Motiv vieler seiner Werke gehören berühmte Leute slavischer Abstammung wie zBs. Jan Hus. 



In dieser Woche war in Brünn ein Jazz Festival Mitten im Stadtzentrum, verschiedene Künstler sind an einigen Tagen aufgetreten. Auch wenn Jazz nicht wirklich zu dem Genre gehört, welches ich höre war es ganz angenehm sich mit Eis oder Kuchen auf eine Parkbank zu setzen, und etwas der Musik zu lauschen.
Oder einfach durch die Stadt spazieren zu gehen und auf versteckte Kunst zu stoßen. 
Statue Courage on Moravian Square


Am vorletzten Tag der Praktikumszeit, haben eine Arbeitskollegin und ich entschlossen, in einem Open Air Kino einen Film anzusehen. Witzigerweise hat es genau an dem Tag Egon Schiele Tod und Mädchen gespielt. 
Alle Filme in diesem Open Air Kino werden mit der Originalen Audioaufnahme mit Untertiteln gezeigt sprich: OmU. Der Film war also auf Deutsch mit tschechischen Untertiteln. 
Der Film war ein Drama und unglaublich melancholisch.
Nichts desto trotz war es ein schöner Abend. 


Eingang zum Open Air Kino



Reflexion des Praktikums 

Die drei Wochen verliefen grundsätzlich sehr schnell. In der ersten Woche waren aufgrund zwei Feiertagen, Donnerstag und Freitag, frei. 
Die übrigen 2 Wochen verliefen für mich relativ angenehm, meine Arbeitszeiten waren ziemlich gut, und ich hatte nach der Arbeit noch genügend Zeit mir die Stadt anzusehen.

Die Arbeit an sich war nicht besonders anspruchsvoll, aber das weniger zu tun ist in den Sommermonaten ist verständlich. Es fällt einfach mehr Arbeit an, die nicht allzu intellektuell ist. 

Meine Vorgesetzte war eine sehr freundliche Person, und hat mir ziemlich viele Infos 
zu den Sehenswürdigkeiten gegeben, Veranstaltungen, Restaurants und allgemein sehenswerten Orten in Brünn. Das war eine sehr große Hilfe, und alles andere als selbstverständlich. 


Die Pension war an sich war in Ordnung, auch wenn es einige Dinge gibt die zu verbessern wären. Die Raumpflege funktioniert nicht allzu gut, die Mistkübel wurden nicht regelmäßig geleert, der Badezimmerboden selten gewischt und die Handtücher nur zweimal in den drei Wochen gewechselt. 
Das Problem mit dem Müll konnten meine Mitbewohnerin und ich selber in den Griff bekommen, haben dadurch aber eine Art Kleinkrieg mit der Raumpflegerin begonnen.
Dass das, Wifi nicht allzu gut funktioniert hat war zwar ärgerlich da man sich in einem Intervall von ungefähr 30 Minuten sich neu anmelden musste, hat mich aber nicht so gestört wie die Tatsache, dass man im Zimmer die Fenster nicht ganz öffnen konnte.
Die Küche wäre für Hobbyköche ein Albtraum gewesen, sie hatte aber eine Mikrowelle und das ermöglichte mir Kaffee zu kochen, und das hat mir völlig gereicht. 

Dazu muss man fairerweise sagen, dass die Pension pro Tag ca. €13 kostet. Das Preis Leistungsverhältnis ist demnach gut, da Pensionen normalerweise um einiges teurer sind. 

Die Stadt hat mir ziemlich gefallen, es gibt einige wirklich schöne Plätze und ziemlich viele Kultur Veranstaltungen. Es gibt ziemlich viele Restaurants, Bistros und eine Fastfood Kette namens POE-POE, die ich in den 3 Wochen wirklich sehr in Herz geschlossen habe bei der man abgesehen von 0815 Fastfood wie Pizza und Pommes auch frisch gepresste Säfte gibt und frisch zubereitete Pfannkuchen. POE-POE wird mir auf jeden Fall fehlen. 
Wenn man drei Wochen 5 Tage die Woche arbeiten geht, und nach der Arbeit vielleicht kurz nachhause möchte, sich etwas ausruhen oder vorher was essen gehen möchte vergeht die Zeit schnell, und dann ist es bereits nach 17 Uhr. Abgesehen davon ist es nicht allzu leicht sich in einer fremde Stadt zurecht zu finden. Aufgrund Zeit und Mangel an Orientation in der Stadt ist es mir nicht gelungen alle Sehenswürdigkeiten die ich besichtigen wollte zu sehen. Das finde ich ziemlich schade, aber was solls, das war ja immerhin kein Urlaub. 
Zudem werden einige Theater restauriert, und in der Villa Tugendhat wird derzeit ein Film gedreht. Ziemlich ärgerlich, dass das genau in der Zeit sein musste in der ich in Brünn war.  

Die Tatsache, dass ich Slowakisch spreche und deswegen Tschechisch verstehe und mich problemlos verständigen kann hat mir ziemlich viele Vorteile verschafft, ansonsten wäre mir die Zeit in Brünn wesentlich schwerer gefallen. 








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